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Naumburg und seine Pflastersteine

Ein Reisebericht von Michael Mahlke

Abbildung: Naumburg Richtung Dom - Foto: Michael Mahlke

Naumburg an der Saale ist ein entzückendes Städtchen. Die gesamte Innenstadt hat wunderbare Strassen aus Pflastersteinen. Wer durch die Gassen schlendert hat das Gefühl, eine vergangene und schöne Zeit zu spüren.

Abbildung: Mitten in der Innenstadt von Naumburg an der Saale - Foto: Michael Mahlke

Was macht man eigentlich in Deutschland, wenn es regnet? Das kommt ja in Deutschland öfter vor. Da hätte ich einen Vorschlag. In Abwandlung eines Gedankens von Heinrich Heine würde ich schreiben: im traurigen Herbst des Jahres war´s, die Tage wurden trüber, der Wind riss von den Bäumen das Laub, da reist ich nach Naumburg hinüber...

Wer die Ruhe sucht und sich bewegen möchte, wer gute Gastronomie und ein urdeutsches Flair miteinander kombinieren möchte, dem kann man Naumburg an der Saale gerade auch im Herbst wärmstens empfehlen. Alles ist überschaubar, alles ist begehbar und selbst aus der Perspektive der Pflastersteine hat dieses kleine Städtchen mit unter 30tausend Einwohnern einfach eine schöne Atmosphäre.

Abbildung: November in Naumburg - Foto: Michael Mahlke

Abbildung: Nass und Bunt - Foto: Michael Mahlke

Gar so viele Menschen sind auch in Naumburg bei Regen in der Innenstadt nicht zu sehen. Aber die Steine weisen den Weg in Richtung Rathausplatz.

Abbildung: Naumburg Richtung Dom - Foto: Michael Mahlke

Ein Stückchen hinter dem Rathausplatz beginnt der Weg in Richtung Naumburger Dom. Diese Strasse ist ein besonders schöner Weg. Ich benutze absichtlich diesen Satz, weil ich damit deutlich machen will, was für eine schöne Perspektive gerade die Pflasterung an dieser Stelle bietet: sie weist den Weg und sie lädt zum Verweilen ein.

Abbildung: Blaue Stunde auf dem Naumburger Rathausplatz - Foto: Michael Mahlke

Wenn es dann etwas später wird und die Dämmerung einsetzt lohnt sich der kurze Weg zurück zum Rathausplatz. Dort zeigt sich die Verschiedenartigkeit der Zeiten an unterschiedlichsten Bepflasterungen. Und über allem trohnt eine wunderbare Kirche, die den Segen des Himmels für dieses Fleckchen zu garantieren scheint. Dann wird es langsam dunkler, die Laternen gehen an und die Pflastersteine weisen mit ihrer Begrenzung den Weg durch die Innenstadt.
Einige Minuten später ist es schon dunkel. Man braucht sich nur umdrehen und ein paar Meter zu gehen, um direkt neben dem Stadtmuseum auf eine Gasse zu stossen, die alles ausstrahlt, was romantische Gemütlichkeit verspricht.

Abbildung: Naumburger Innenstadt in der Dämmerung - Foto: Michael Mahlke

Naumburgs Innenstadt bei Nacht

Beim Überschreiten des Rathausplatzes in Richtung Kirche geben dann die Laternen ein völlig neues Licht. Hinter der Wenzelskirche kommt dann die wahre Schönheit der Pflastersteine erst zur Geltung. Das Licht der Laterne zeigt alles, was diese Steine zu bieten haben - fast alles.

Abbildung: Naumburg nachts an der Wenzelskirche - Foto: Michael Mahlke

Abbildung: Nachts am Naumburger Dom - Foto: Michael Mahlke

Angeregt durch die interessante Struktur der Lichtspiegelung auf den Pflastersteinen geht es zurück zum Naumburger Dom, der gut beleuchtet seine Pracht zeigt. Bei der Langzeitbelichtung werden dann auch noch zwei Fahrradfahrer zu zwei Lichtstrahlen in der Dunkelheit der gepflasterten Strasse.

Abbildung: Fahrradfahrer am Naumburger Dom nachts - Foto: Michael Mahlke - da es sich um eine Langzeitaufnahme handelt, ist der Fahrradfahrer nur als roter Streifen zu sehen

Abbildung: Die Sonne lacht die Pflastersteine an - Foto: Michael Mahlke

Am Tag wie in der Nacht sind die Pflastersteine interessant. Sie zeigen Geschichte damals wie heute und laden zu einem Spaziergang ein. In den letzten drei Jahrzehnten ist es gelungen, fast die gesamte Innenstadt mit Pflastersteinen wieder so herzuruchten, wie sie einst war.

Deshalb lohnt sich auch ein Abstecher nach Naumburg. Wenn man einen Tages- oder Halbtagesauflug dorthin macht, dann lohnt sich dies auch bei Regen. Denn Bummeln durch das Städtchen, gemütliches Sitzen im Cafe, das Genießen dieser deutschen historischen Atmosphäre, ist einfach schön.

Weil es im Umfeld von Naumburg viele schöne kleine Dörfer gibt, wird es mit dem Auto bestimmt nicht langweilig. Die Gegend eignet sich daher auch gut für Tage, an denen das Wetter nicht so schön ist.

Abbildung: Pflastersteinblicke zum Dom in Naumburg - Foto: Michael Mahlke